Neue Zeche Westerholt

Bauherr:
Städt Herten und Gelsenkirchen, RAG Montan Immobilien
Projektzeitraum:
2015
Leistungsumfang:
Gutachterverfahren, Masterplan
Planungsraum:
38 ha
Projektbeteiligte:
Bob Gysin Partner BGP Architekten, Zürich
CIMA Beratung + Management GmbH, Köln
EK Energiekonzepte AG, Zürich
wbp Landschaftsarchitekten GMBH, Bochum

In den nächsten Jahren wird auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Westerholt eines der ersten europäischen Entwicklungsareale entstehen, dessen Ziele und Strategien sich vollumfänglich am Leitbild der Kreislaufwirtschaft orientieren.

Labor des Wandels

Die Neue Zeche Westerholt und der Stadtteilpark Hassel verbinden sich als Labor des Wandels zu einer neuen räumlichen, funktionalen und ökologischen Einheit als Nukleus der Allee des Wandels. Durch die sich ergänzenden und aufeinander bezogenen Nutzungen und inhaltlichen Schwerpunkte der beiden Areale entsteht eine symbiotische Beziehung.

Das Leitbild soll eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema einer Nachhaltigen Entwicklung fördern und ein Bewusstsein für deren systemische Zusammenhänge und das Zukunftsthema Kreislaufwirtschaft schaffen. Durch die unmittelbare Nähe von Entwicklung und Produktion, angewandter Forschung und innovativen Lehrformen entsteht ein neuer Typus eines Denk- und Lern-Labors – ein Forum für den Austausch zwischen Forschungsinstitutionen und Produktionsbetrieben, zwischen Lehrenden und Lernenden, zwischen Politik und Bürgern.

Ort und Identität

Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft wird nicht nur auf der materiellen Ebene umgesetzt, sondern dient ebenso als gestalterisches Leitthema bei der Weiterentwicklung des Areals. Die Auseinandersetzung mit der Identität des Ortes ist dabei von gleicher Bedeutung wie der Umgang mit Materialien und Energie. Die Strategie, einen möglichst großen Teil der Gebäude, Infrastrukturelemente und Bodenbeläge zu erhalten und sie zum Ausgangspunkt für die Entwicklungsstrategie und das Gestaltungskonzept des Zechenareals zu machen, wird den zukünftigen Charakter des Ortes entscheidend prägen. Das Labor des Wandels wird sich zu einem Ort ständiger Transformation entwickeln, für den die Ziele und Strategien bekannt sind – nicht jedoch ein klar vordefiniertes Bild.

Städtebauliche Struktur

Die beiden Areale werden städtebaulich über die Allee des Wandels als Rückgrat der städtebaulichen Entwicklung eng miteinander verknüpft. Die geplante Struktur des Zechenareals ermöglicht die differenzierte Ausbildung der einzelnen Teile zu eigenständigen Quartieren mit unterschiedlichen Nutzungen und Atmosphären. Die geschaffenen Teilareale können spezifische Antworten auf die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Nutzungsarten geben und weisen dadurch eine hohe Qualität und Effizienz auf. Durch das kräftige städtebauliche Grundgerüst erhält das Areal trotzdem eine eigenständige gemeinschaftliche Identität.

Der Freiraum mit der Allee des Wandels und den grünen Bändern in Nord-Süd-Richtung bilden sowohl das grüne wie auch das funktionelle Grundgerüst, das der Neuen Zeche Westerholt bereits zu Beginn der Entwicklung eine unverwechselbare eigene Identität und den hier ansässigen Betrieben und Institutionen die Möglichkeit zur Außendarstellung gibt.